Salbei: Wissenswertes zur Heilpflanze von Apotheker Alexander Ehrmann

Salbei: Wissenswertes zur Heilpflanze von Apotheker Alexander Ehrmann

Salbei - Heilkraut aus der Antike für unsere Gesundheit 


Salbei ist ein weitverbreitetes Gewürz und Heilkraut. Meist verbinden wir es mit Halsschmerzen oder italienischer Küche. Doch Salbei kann viel mehr! Im folgenden Artikel zähle ich einige der relevantesten - und dennoch oft unbekannten - Anwendungsgebiete des Salbeis auf. 


Warum wird Salbei oft mit Rosmarin verwechselt?

Gibt’s nicht, die kann man gar nicht verwechseln! Oh doch und es ist auch gar nicht verwunderlich, denn interessant zu wissen ist, dass der sogenannte Echte Salbei (Salvia officinalis) eine der ersten bekannten Gewürz- und Heilpflanzen ist - eigentlich schade, dass man ihn herkömmlich als sogenanntes Küchen-Salbei bezeichnet, es wird im definitiv nicht gerecht! Was viele Menschen nicht wissen ist, dass Salbei eng mit Rosmarin verwandt ist - die Kräuter ähneln sich sosehr, dass man sie als “Schwesternkräuter” bezeichnet.


Woher kommt der Salbei eigentlich?

Besonders in der Naturheilkunde ist der Salbei seit der Antike nicht wegzudenken, und zwar nicht nur in Europa, sondern quer um den Globus - besonders in China und Indien. Eigentlich leicht nachzuvollziehen, wenn man die vielen positiven Eigenschaften auf die körperliche und geistige Gesundheit des Menschen bedenkt. Nun aber zu den Anwendungsarten


Welche Wirkung hat Salbei auf die Gesundheit?

Zu den wichtigsten gesundheitlichen Vorteilen von Salbei gehören seine positive Wirkung auf die Nebenhöhlen, auf die Menopause, Entzündungen vorzubeugen, oder die Hirnfunktion zu verbessern. Nicht zu vergessen sind auch die Einsatzgebiete bei Zahn- und Hautpflege, Verdauung oder sogar Diabetes. 

Ebenfalls erwähnenswert sind die entzündungshemmende Wirkung von Salbei bei Problemen wie Arthritis und Gicht sowie allgemeine Entzündungen des Herz-Kreislauf-Systems. 

Salbei als Heilkraut gegen Halsweh

Salbei als sanfte Hilfe bei Halsschmerzen - und auch bei Verdauungsproblemen.

Bei Halsschmerzen mit Salbei abhelfen - das kennen wohl die meisten von uns. Meist trinken wir dann Tee - mein Tipp ist aber: kombinieren Sie gurgeln, trinken und inhalieren. Halsschmerzen können von verstopften Nebenhöhlen kommen und das Inhalieren hilft, die Verstopfungen zu lösen und so den Schleim davon abzuhalten, in den Hals und eventuell sogar in die Bronchien zu rutschen und dort für Entzündungen zu sorgen. 



Mein Tipp: Mit Salbei-Tee gurgeln, trinken und inhalieren





Rezept zur Salbei-Gurgel-Lösung

Setzen Sie eine intensive Teelösung an. 

Kochen Sie heißes Wasser und übergießen Sie die Salbei-Blätter.

Am besten verwenden Sie frische Blätter, wobei auch getrockneter Salbei von guter Qualität eine intensive Wirkung hat. 

Lassen Sie den Salbei 8-10 Minuten bedeckt ziehen.



Tipp: Losen Salbei kann man übrigens pro Gramm in Apotheken kaufen - und sowohl als Tee als auch als Gewürz einsetzen! So wird die Dosierung leicht gemacht, weniger Verpackung fällt an und Sie können sich sicher sein, hochwertigstes Heilkraut gekauft zu haben. 



Foto: Kaufen Sie losen Salbei in der Apotheke und nutzen Sie ihn als Gewürz und Tee


Hilft Salbei bei Verdauungsproblemen?

Weniger bekannt ist der Einsatz bei Verdauungsbeschwerden, aber auch hier kann Salbei-Tee helfen - nicht umsonst vertrauen viele Rezepte auf den Einsatz von Salbei, hat er doch eine verdauungsfördernde Wirkung! 

Salbei-Essenzen regen nämlich die Produktion von Verdauungssäften an und somit die Verdauung im Allgemeinen. So kommt es zu einer Reduktion von Blähungen und allgemeinen Verdauungsstörungen. 


Eher unbekannt, aber höchst effektiv ist es auch, frische Salbeiblätter zu kauen, um die Verdauung anzuregen - auch wenn der Geschmack sehr intensiv ist.  



Die antioxidative Eigenschaften von Salbei

Chronische Erkrankungen und degenerative Erkrankungen, also sogenannte “Verschleißerkrankungen” gehören zu den gefährlichsten, schwierigsten und häufigsten Gesundheitsproblemen. Viele davon werden durch die sogenannten freien Radikale verursacht. Freie Radikale entstehen als “Abfallprodukte” des Zellstoffwechsels und können gesunde Zellen angreifen.

 

Salbei im Kampf gegen freie Radikale

Salbei enthält Antioxidantien wie zb Apigenin, Selen, Luteolin oder Rosmarinsäure. Antioxidantien können freie Radikale neutralisieren. Das wiederum ist wichtig, um den sogenannten oxidativen Stress zu verhindern. Das kann die verschiedensten Bereiche des Körpers betreffen, primär Gelenke, Muskeln, Organe, Haut, aber auch sogar unser Hirn und Herz!

An dieser Stelle mein Hinweis: bitte suchen Sie bei Beschwerden einen Arzt/eine Ärztin auf. Naturheilmittel können weder Diagnose noch medizinische Behandlung ersetzen bzw. sollten unterstützend eingesetzt werden. 

 

Salbei als Booster für das Immunsystem

Unser Immunsystem ist wichtig, um uns gegen Krankheiten und Infektionen aller Art zu schützen, gerade seit der Corona-Pandemie haben wir das gelernt. Je stärker unser Immunsystem, umso widerstandsfähiger sind wir - und falls wir doch erkranken, so hilft uns ein stabiles Immunsystem, möglichst schnell wieder zu gesunden. Salbei kann dazu beitragen, Ihr Immunsystem zu stärken. In der Form von Salben oder Tinkturen kann der Salbei eingesetzt werden, um bakterielle und virale Infektionen zu reduzieren oder zu verhindern, die den Körper durch die Haut angreifen. Uns ist oft gar nicht bewusst, dass solche Infektionen auch durch die Haut in unseren Körper gelangen können - meist denken wir nur an Nase oder Mund. 

 

Salbei als Geheimwaffe in der Mundgesundheit

Unsere Vorfahren wussten schon, was viele Studien heute beweisen: Salbei hat eine ausgesprochen positive Wirkung auf  unsere Mundgesundheit. Durch die antibakterielle Wirkung kann Salbe sowohl in Zahnpasta, Zahnölen oder auch Mundspülungen sinnvoll eingesetzt werden. Dabei wirkt es desinfizierend und antiviral - die Grundvoraussetzung, um heilend, pflegend und vorbeugend zu wirken. Insbesondere stark kann es auch gegen Zahnbelag eingesetzt werden. 

 

 

Salbei - der Vitamin-Superboost

Kräutern wird zwar oft Heil- und Wirkkraft zugesprochen, dass sie allerdings auch wichtige Vitamin-LieferantIn sein können, weiß kaum jemand. Gerade im Fall von Salbei ist das wirklich schade, denn der Salbei ist eine richtige Vitamin-K-Bombe. Das ist besonders erwähnenswert, weil Vitamin K nur in wenigen Lebensmitteln zu einem hohen Grad enthalten ist. Wozu braucht man nun Vitamin K? Vitamin K ist wichtig für die Entwicklung der Knochendichte und deren Erhaltung im Alter und auch für die Blutgerinnung. 

 

Aber nicht nur das! Salbei enthält auch außerordentlich viel Vitamin A und Beta-Carotin. Das hilft beim Erhalt von unserer Sehkraft und bei Schäden, die durch zu intensive UV-Strahlung entstanden sind. 

 

Salbei als Frauenkraut

Menstruation und Wechseljahre sind für Frauen oft herausfordernde Zeiten. Auch hierbei kann das Wunderkraut Salbei helfen. Salbei enthält  sogenannte Phytoöstrogene, das sind pflanzliche Hormone. Die Einnahme kann eine positive Auswirkung auf den Hormonspiegel haben und dazu beitragen, ihn auszugleichen. Weiters hilft Salbei, die Bauchmuskulatur zu lockern und lindert somit die oft mit der Menstruation verbunden Krämpfe.  Eine der wichtigsten Wirkungen bei Wechseljahr-Beschwerden ist sicherlich die positive Wirkung auf Hitzewallungen und Schwitzen, da Salbei eine stark adstringierende Wirkung hat. 



Salbei in der Hautpflege  

Es liegt auf der Hand - ein Heilkraut, das so starke antibakterielle Wirkung hat, ist natürlich auch in der Hautpflege gut einsetzbar. Aber es steckt dabei noch mehr dahinter: Salbei enthält Gerbsäure, die bei diversen Hauterkrankungen wie sogar bei Ekzeme und Pilzinfektionen hilft. Was wenige wissen - auch die sogenannte Sonnen-Akne und Windelausschlag können durch Waschungen mit Salbeitee gelindert werden. Kann bei der Hautpflege helfen, aber auch salbeihaltige Salben helfen hier sehr gut! 


Wie macht man Salbei am besten haltbar

Grundsätzlich ist es natürlich immer am besten, Heilkräuter frisch zu verwenden - der Geschmack und die Wirkung sind am intensivsten. Zusätzlich kann es bei getrocknetem Salbei leicht zu einem bitteren Geschmack kommen, darum empfiehlt es sich vor allem beim Kochen auf frisches Kraut zurückzugreifen.

 

Ansonsten gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man Salbei gut haltbar macht

  1. Getrockneter Salbei: Die Blätter werden gereinigt, vom Stil gepflückt und im Dunklen getrocknet. Dabei ist darauf zu achten, dass die Blätter nicht übereinanderliegen
  2. Geriebener Salbei:  entsteht durch Aneinanderreiben von Blättern bis sich große, flockenartige Teile lösen. 
  3. Pulverisiertes Salbei: hat die feinste Textur, allerdings verfliegt der Geschmack bei der Pulverform sehr schnell, daher empfiehlt sich hier eine rasche Verwendung. 
  4. Tiefgefrorenes Salbei: Feingeschnitten oder in Eiswürfelform kann man Salbei für lange Zeit gut haltbar machen. 

Jegliche Art von getrocknetem Salbei in luftdichten Behältern aufbewahrt werden. So kann er - wie auch tiefgekühlter Salbei - bis zu einem Jahr gut aufbewahrt werden.



Allgemein sollte frischer Salbei immer gekühlt und eher dunkel gelagert werden - als sinnvoll  hat sich auch die Lagerung in einem feuchten Tuch im Kühlschrank erwiesen. 



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